Schule im Stadttheater
Die Theater AG der Brüder Grimm Schule hatte heute unter Leitung von Martina Lennartz einen Projekttag, an welchem sehr viele Requisiten und Kostüme für das neue Stück gebaut und hergestellt wurden. Es handelt sich wieder um ein selbst geschriebenes Stück, welches die Schülerinnen und Schüler noch verändern dürfen. Mehr wird noch nicht verraten. 😉
Da es immer wichtig und auch interessant ist, sich Anregungen von außen zu holen und zu schauen, wie es die Großen machen, waren wir im Anschluss im Stadttheater Gießen. So hatte die AG eine spannende und frische Führung mit Johanna Rolshausen vom Kinder- und Jugendtheater, bei der die Schülerinnen und Schüler hinter den Kulissen in die verschiedenen Bereiche reinschauen durften.
Die Führung begann vor dem großen Theatergebäude. Johanna erklärte den Kindern, dass Dank einer Bürgerinitiative, die aus Anlass der 300-Jahr-Feier der Gießener Universität im Jahr 1906 eine feste Theaterspielstätte forderte und zwei Drittel der Bausumme spendete, das Gießener Stadttheater erbaut werden konnte. Aus diesem Grund wurde über dem Portal folgende Inschrift angebracht: „EIN DENKMAL BÜRGERLICHEN GEMEINSINNS“. Sie zeigte den Kindern auch die allegorischen Darstellungen an der Fassade: die Bosheit, der Hohn, die Lust, der Satyr, die Verachtung, der Witz und der Zorn.
Anschließend warfen wir einen BLICK HINTER DIE KULISSEN und lernten das Haus, sowie einzelne Arbeiten der hier Beschäftigten kennen. Etwa 55 verschiedene Berufe werden in diesem Stadttheater ausgeübt, das hätte kein Schüler gedacht.
Wir waren bei der Maske und konnten eine Mitarbeiterin beobachten, wie sie eine Perücke per Hand herstellte. Wir erfuhren, dass es etwa 80 Stunden dauert eine solche herzustellen, denn die Haare werden einzeln eingefädelt.
Wir waren bei den Schreinern, den Schlossern, waren im Ballettraum, sahen viele Requisiten und durften einmal auf die große Bühne, wo die Probe des Schauspielstückes „SUPERGUTE TAGE oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone“ gerade zu Ende ging. Besonders spannend fanden die Schüler den Blick in den Zuschauerraum aus der anderen Perspektive.
Die vielen verschachtelten Gänge durch das Gebäude unter, hinter und oberhalb der Bühne waren beeindruckend und erinnerten ein wenig an ein Labyrinth.
Wir danken Johanna Rolshausen sehr herzlich und freuen uns, dass sie unsere AG in Zukunft begleiten und bereichern wird.
Wir werden bei unseren nächsten Proben ganz sicher an diesen Tag zurückdenken und haben heute auch gelernt, wie wir uns in Zukunft vor unserem eigenen Publikum bedanken und verabschieden werden.
( Text und Fotos: Martina Lennartz)