Emilia Michler aus der 10a ist unsere Schulsprecherin und gleichzeitig Mitglied im Stadtschülerrat.

Wir wollten von ihr wissen: „Wie hast du Schule zu Corona-Zeiten erlebt?“
Frage: „Wie hast du die Rückkehr in die Schule empfunden?“
Emilia: „Am 27. April startete, nach Wochen des „Homeschooling“, der Präsenzunterricht für die Abschlussjahrgänge 9 und 10. Die Klassen wurden jeweils in kleinere Gruppen aufgeteilt, um den Abstand zu gewährleisten. Dadurch wurden die Schülerinnen und Schüler in manchen Fächern nicht von ihrer regulären Lehrkraft unterrichtet, was aber keineswegs zu Problemen führte. Der erste Schultag lief sehr organisiert ab. Die Schülerinnen und Schüler wurden immer nur in kleineren Gruppen in das Schulgebäude gelassen, um den Abstand zu gewährleisten. Man musste sich dann auf direktem Weg zu seinem Raum begeben und dort einen Platz suchen. Die Tische waren mit ausreichendem Abstand zueinander gestellt, doch es war schwierig, den Abstand einzuhalten, wenn man zum Waschbecken wollte, um seine Hände zu waschen. Außerdem mussten die Fenster offen bleiben, was bei Regen und kaltem Wetter eher ungemütlich geworden ist.“
Frage: „Wie wurden die Pausen organisiert?“
Emilia: „Die Pausen mussten alle Lernenden auf dem Pausenhof verbringen. Die aufsichtführenden Lehrkräfte wiesen immer wieder auf den Mindestabstand hin, doch einige Schülerinnen und Schüler hielten sich vorerst nicht daran. Wenn es regnete, verbrachte man die Pausen im Klassenraum, da es draußen nicht genügend Unterstellmöglichkeiten mit ausreichendem Abstand gab.“
Frage: „Wie wurden die Hygieneregeln umgesetzt?“
Emilia: „In den folgenden Tagen und Wochen „normalisierte“ sich dieser Schulalltag fast schon. Die Schülerinnen und Schüler achteten nun selber vermehrt auf die Abstände und wussten, dass sie zu Beginn jeder Stunde die Hände waschen sollten. Allerdings hat es viele Lernende etwas genervt, dass sie täglich aufgrund ihrer fehlenden Masken angesprochen wurden. Diese waren zwar keine Pflicht aber dennoch sehr sinnvoll. Rückblickend war es aber sehr gut, dass die Lehrerinnen und Lehrer immer wieder nachharkten, da dadurch vermehrt Mund-und-Nasen-Schutze getragen wurden.“
Frage: „Wie ging die SV mit dem Thema „Corona“ um?
Emilia: „Ich stand in engem Kontakt mit der Schulleiterin, um sich auszutauschen und Fragen der Lernenden zu klären. Es kamen Fragen auf, ob es zum Beispiel einen Abschlussabend für die Abschlussjahrgänge geben solle oder Fragen zur Benotung.
Frage: „ Nun hast du auch die Abschlussprüfungen absolviert. Wie war denn die Prüfungsvorbereitungszeit in dieser außergewöhnlichen Zeit? Wie liefen die Prüfungen ab?“
Emilia: „Die Prüfungen wurden verschoben, was gut war. Dadurch konnten Fragen geklärt werden und man hatte mehr Zeit zum gemeinsamen Üben. Es war wichtig, feste Zeiten in der Schule zu haben. Zu Hause hatte man keine richtige Regelmäßigkeit und hat das Lernen teilweise vernachlässigt.“
Frage: „Deine Tage an der BGS sind gezählt, da du die Schule verlässt, um an die Oberstufe zu wechseln. Was ist rückblickend für die Abschlussjahrgänge nun anders gelaufen?“
Emilia: „Die Schülerinnen und Schüler haben die Vorbereitung und die Prüfungen zum Teil bei anderen Lehrkräften durchgeführt. Das war anders als bei den vergangenen Jahrgängen. Positiv war, dass wir gezwungen waren, selbstständig zu lernen und uns Wissen anzueignen. Die Selbstorganisation hat sich verbessert, eine gute Vorbereitung für die kommenden Jahre.“
Frage: „Was wünschst du dir für die Schule? Ein Ausblick?“
Emilia: „Ich würde mir wünschen, dass die neuen Jahrgänge verantwortungsbewusst mit dem Thema „Corona“ umgehen und es nicht auf die leichte Schulter nehmen, so wie „uns betrifft es eh nicht“. Es ist wünschenswert, dass die nachfolgende SV sich weiterhin mit der Schulleitung über die Situation und über die Maßnahmen austauscht, um zwischen den Lehrkräften und der Schülerschaft vermitteln zu können.“
„Vielen Dank für das Gespräch!“
Emilia ist bis zum Schuljahresende Ansprechpartnerin und besucht von Zeit zu Zeit die Schule, um für Schülerfragen da zu sein. Auch kann man sie per Mail kontaktieren.
Das Interview führte Charlotte Gelzenleuchter am 28.05.2020.