Der internationale Tag des Baumes wird in Deutschland seit 1952 begangen. Vielerorts wird er zum Anlass für Pflanzaktionen genommen. Bäume sind Sauerstoffproduzenten und binden das klimaschädliche CO2 – das macht sie unerlässlich für den Klimaschutz. Wälder bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und dem Menschen Erholung.
In diesem Jahr wurde der Esskastanie gedacht.
Durch einen netten Zufall ergab es sich, dass die Brüder-Grimm-Schule in diesem Jahr Baumpate sein konnte. Die Klasse 5b und die Biologielehrerin Martina Lennartz pflanzten an diesem Tag drei Esskastanien auf dem Schulgelände, welche das Gartenamt gespendet hatte.
Zuerst halfen die „Stinknormalen Superhelden“ Spacerwoman (Jasmin Hühn) und Lucky Clover (Benjamin Pfeiffer) beim kreativen Gestalten der Pflöcke. Es wurden neben Naturfarben (Sanddorn, Holunder, Petersilie, Kurkuma) auch ökologische Wolle und Bast verwendet und damit alle Pflöcke sehr unterschiedlich von den Schülern in Partnerarbeit bemalt und verschönt. Die Schülerinnen und Schüler hatten eine Menge Spaß beim Unterricht im Freien auf der Wiese, die Zeit spielte keine Rolle. Keiner kam auf die Idee zu fragen, wann denn Pause sei.
Benjamin Lakowski, Mitarbeiter des Gartenamtes, erklärte den Kindern sehr anschaulich, dass der älteste Kastanienbaum etwa 1000 Jahre alt sei und der Stamm einen Durchmesser von etwa 6 Meter habe. Es war sehr interessant zu erfahren, dass die Römer die Esskastanie vor vielen Jahren aus dem heutigen Italien bis zum heutigen Deutschland brachten, denn das Holz eignete sich hervorragend, um Fässer für den Wein zu herzustellen.
Die Bürgermeisterin Frau Weigel- Greilich und auch die Schulleitung besuchten die Klasse, als die Bäume in die Erde gepflanzt wurden.
Die Kinder konnten den Gästen, zusammen mit der Musiklehrerin Marina Samesreuther, den eingeübten Titel „Der Kastanienbaum“ von Frederik Vahle vorsingen.
Lucky erzählte den Kindern, was man alles aus der Esskastanie zubereiten kann. Da aber alle Kinder noch viele Jahre warten müssen, um hier welche zu ernten, brachte er als Vorgeschmack einen Esskastanien-Brotaufstrich mit, was mit einem Brot von der gesamten Klasse in Windeseile verschlungen wurde.
Die „stinknormalen Superhelden“ nennen sich so, weil jeder „stinknormale“ Mensch ein Superheld für seine Mitmenschen und seine Natur sein kann, man muss es nur tun. Dazu benötigt man keine besonderen Kräfte. Zur Erinnerung bekamen deshalb alle Schüler von Lucky einen Button der Superhelden, den sie sich jetzt anstecken können. Immerhin haben die Kinder heute bewiesen, dass sie wie kleine „stinknormale Superhelden“ gemeinsam agieren können.
Als der „Freilandunterricht“ zu Ende war, fing es zu regnen an. „Jetzt werden unsere Kastanien sogar noch gegossen“, freuten sich die Kinder.
Martina Lennartz