„Let’s go lesen“ – das war Programm am Freitag, 24. März an der Brüder-Grimm-Schule. Dahinter steckt die Vorleseveranstaltung „Gießen liest“. Bereits zum achten Mal haben Eltern der Grundschule mit viel Liebe und Organisation diesen Lesenachmittag vorbereitet. „Gießen liest“ heißt: aus drei unterschiedlichen Themenbereichen lesen Eltern der Klassen 1-4 für jeweils 20 Minuten aus einem Buch vor: Freundschaft, Tiere, Abenteuer – das sind die Themen. Vorgelesen wird in den phantasie- und liebevoll geschmückten Klassenräumen. Bei der Veranstaltung waren etwa 200 große und kleine Zuhörer. Die Eltern können sich die Bücher selber aussuchen. In diesem Jahr standen Klassiker wie „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren auf dem Programm – aber auch brandneue und sogar politische Bücher wie „Bestimmt wird alles gut“ von Kirsten Boie. In der Geschichte geht es um ein Mädchen, das mit seiner Familie von Syrien nach Deutschland flieht. So konnten die Zuhörer mitten im Klassenzimmer in Kleinlinden hautnah mitbekommen, wie ein Mädchen die gefährliche und qualvolle Flucht in die Freiheit erlebt – das kann „Gießen liest“ bedeuten. Gänsehaut inklusive.
Bücher-Gänsehaut vs. Zocker-Kick
Mit „Gießen liest“ soll dem klassischen Vorlesen und dem Erleben dabei ein Raum geboten werden. Deshalb sei die Veranstaltung in den Augen von Hauptorganisatorin Petra Huwe gerade in Zeiten von Sozialen Netzwerken, Computerspielen, Tablets und Smartphones so besonders und wichtig. Autoren hätten uns auch heute noch viel zu sagen – unsere Veranstaltung bietet diesen Stimmen Platz und Ohren, die zuhören.
Und so wie es aussieht, wird auch im kommenden Jahr bei „Gießen liest“ den Stimmen der Autoren wieder ein Platz geboten und werden erneut große und kleine Ohren dazu eingeladen.
— Eva Roessler
Kirsten Hildebrandt liest vor – ohne Schnick und ohne Schnack bei „Gießen liest“
Foto: Eva Roessler