Ebeneser ist nicht begeistert von der neuen Gegend und dem Hochhaus, in das er und seine Familie umgezogen sind. Alles kleiner hier und grauer. Aber immerhin lernt er bald die taffe Sammy aus seiner Schulklasse kennen. Die beiden freunden sich an und entdecken Parallelen in ihrem Leben und ihren Familien.
Bilder „WUTSCHWEIGER, Foto: Theater Baden-Baden, Jochen Klenk“.
Auf den Bilder zu sehen sind, Michaela Lenhart und Lukas-Samuel Juranek als Sammy und Ebeneser.
Arbeitslosigkeit, Geldsorgen, Verlust – alles Dinge, die den beiden Kindern nicht fremd sind. Als klar wird, dass Ebeneser und Sammy das Geld für die Klassenfahrt nicht bezahlen können, bleiben sie als einzige zu Hause und fassen einen Beschluss: Ab jetzt werden sie schweigen.
WUTSCHWEIGER – das Stück des jungen Theaters Baden-Baden handelt von sozialer Ungerechtigkeit, Abstieg, Scham und Armut. Es ist aber auch die Geschichte einer entstehenden Freundschaft. Die belgischen Autoren erzählen ein so ernstes Thema mit viel Humor und Absurdität und setzen damit gekonnt Impulse für die Schülerinnen und Schüler.
Kulturelle Bildung, also der Besuch von Museen, Theatern und Ausstellungen, sowie eine ganze Vielfalt an Projekten an der Schule waren bis März letzten Jahres noch ganz selbstverständlich Teil des schulischen Alltags an der Brüder-Grimm-Schule. Mit dem Lockdown und der Schließung der kulturellen Orte, sowie der Neuorganisation unseres Schullebens durch die Pandemie, mussten wir und insbesondere die Schülerinnen und Schüler erst einmal hierauf verzichten. Projekte, die bereits liefen, wurden, soweit möglich, in den digitalen Raum verlegt und weitergeführt. Auch ein Jahr nach dem ersten Lockdown ist zu unser aller Bedauern nicht vorhersehbar, wann das kulturelle Leben wieder wie gewohnt weitergeht. Im vergangenen Jahr ist jedoch viel passiert. Viele Theater und Museen haben Streamingangebote entwickelt.
Statt IServ-Aufgaben und Videokonferenzen stand also am letzten Freitag (19.03.2021) das mit dem Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis ausgezeichnete Stück WUTSCHWEIGER auf dem Stundenplan. Knapp 60 Schülerinnen und Schüler schauten gemeinsam und jeder von sich zuhause das kurzweilige und einstündige Schauspiel für zwei Personen.
Dank der großzügigen Unterstützung durch den Förderverein konnten alle interessierten Schülerinnen und Schüler am Theaterbesuch teilnehmen.
„Auch in diesen schweren Zeiten müssen wir die kulturelle Teilhabe von Kindern sicherstellen! Daher planen wir bereits eine Fortsetzung solcher Angebote“, sagt Saskia Borhani, die die Planung und Organisation des digitalen Theaterbesuchs übernahm.
— Saskia Borhani