Kooperation mit ausgewählten Schulen in der Region wird ausgeweitet/fortgesetzt
Das von der Gießener Offensive Lehrerbildung angestoßene Campusschul-Projekt geht in eine neue Runde. Am 10. September wurden im Rahmen einer feierlichen Online-Veranstaltung fünf Campusschulverträge unterzeichnet. Vier Schulen aus der Region verlängerten das Kooperationsabkommen mit der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die Herderschule Gießen kommt als neuer Partner hinzu. Prof. Dr. Verena Dolle, Vizepräsidentin Lehre, unterzeichnete die Verträge im Namen der JLU und nannte das Campusschul-Projekt „ein ganz besonderes Element, in dem wir gemeinsam an der Weiterentwicklung der Persönlichkeit, des Unterrichts oder auch der Institutionen arbeiten können“.
Dolle würdigte das Bemühen aller Beteiligten, die Partnerschaft weiter auszubauen: „Lehrerbildung funktioniert aber nicht an Hochschulen als Einzelkämpferinnen. Sie sind auf verlässliche Partnerinnen wie beispielsweise die Schulen angewiesen.“ Damit firmieren aktuell folgende Schulen als Campusschule: Brüder-Grimm-Schule Gießen, Clemens-Brentano-Europaschule Lollar, Gudrun-Pausewang-Schule Lauterbach-Maar, Herderschule Gießen, Theodor-Heuss-Schule Wetzlar.
Das Projekt war 2018 mit drei Campusschulen gestartet. Der Status als Campusschule ermöglicht Schulen in und um Gießen eine intensive Kooperation mit der JLU zur Konzeption, Pilotierung und Evaluierung von Projekten der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Katharina Nesseler, die das Projekt aufseiten der GOL betreut, sagt über die gewachsene Zusammenarbeit mit den Schulen: „Der ständige Austausch zwischen der JLU und den Campusschulen in den vergangenen Jahren hat noch einmal bestätigt, wie wichtig die Vernetzung von schulischer und wissenschaftlicher Praxis ist, um die Lehrkräftebildung und damit auch Schule insgesamt zu verbessern.“ Auch seitens der Campusschulen wurde der wechselseitige Mehrwert bisheriger regelmäßiger Kooperationen gelobt und der Wunsch geäußert, künftig noch mehr Zusammenarbeit zu wagen und diese auch auf andere Institutionen und neue Expertise auszuweiten. Andrej Keller, Schulleiter der Clemens-Brentano-Europaschule, äußert noch mehr „Ergebnisse in den Klassenraum und Projekte auf die Straße“ bringen zu wollen, womit eine größere Sichtbarkeit des Campusschulprojekts erreicht werden könne.
Um die Zusammenarbeit weiter auszubauen, hat die GOL die Vernetzungsplattform JUSTmatch entwickelt. Darauf sollen Lehrkräfte von Campusschulen Fragen und Ideen zur Unterrichtsentwicklung einstellen. Die GOL bringt die Lehrkräfte dann mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der JLU zusammenzubringen, um die Projekte evidenzbasiert umzusetzen. Evelyn Benner, Schulleiterin der Theodor-Heuss-Schule, wertete JUSTmatch als Ausdruck dafür, dass den Schulen auf Augenhöhe begegnet werde und auch von anderen Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmern konnte eine positive Resonanz und gespannte Vorfreude für die Plattform vernommen werden. Was ist JUSTmatch? Mehr Informationen unter www.uni-giessen.de/justmatch
Die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) ist ein Strukturentwicklungsprojekt der Justus-Liebig-Universität (JLU), das der Sicherung und Entwicklung der Qualität der Lehrerbildung dient und im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aufgelegten Förderlinie „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von 2016 bis 2023 mit knapp elf Millionen Euro unterstützt wird. Die GOL arbeitet an Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen, der Studienangebote, der Lehr- und Lernkultur sowie der Kommunikation und Kooperation mit außeruniversitären Akteuren in der Lehrerbildung. Am Ende stehen die Integration von Innovationen in bestehende Angebote, Reformen von Curricula wie auch veränderte Strukturen.