Einfach „Abstrakte Malerei“ heißt die neue Ausstellung in der Praxis Greilich in Kleinlinden. Die Künstler sind diesmal Schüler der Brüder-Grimm-Schule, die von ihrer Kunstlehrerin Martina Lennartz mit Bedacht, und man kann es nicht anders sagen, auch mit beachtlichem Erfolg in ihr Thema geführt wurden.
„Erinnerungen an Jackson Pollock“ spürte Grafikdesigner und Comicautor Hans-Michael Kirstein in seiner Einführung beim Betrachten der Schülerarbeiten aufsteigen, die zumeist in mittleren bis kleinen Formaten vorliegen. Sie sind überwiegend in Acryl auf Leinwand ausgeführt, teilweise sind es Mischtechniken, die jungen Maler gingen dabei mit ganz unterschiedlichen Arbeitsgeräten zu Werke: Pinsel, Bürste und auch Spachtel diente dazu, kraftvolle und unverbrauchte Ausdrucksformen zu finden. Kirstein sah in der Schau „Anklänge an die Kunst der Nachkriegszeit“ und beobachtete einen „Transfer weg von der Gestalt zugunsten freierer Formen, deren grafische und malerische Strukturen sich glaubwürdig zu einem stimmigen Ganzen fügen.“
Kunstlehrerin Martina Lennartz stellte die Auswahl aus Werken mehrerer Klassen zwischen Stufe 7 bis 9 zusammen. Sie ist zum vierten Mal mit Werken ihrer Schüler bei Greilich vertreten. „Ich habe die Schüler bewusst ermutigt, ungewöhnliche Techniken, Stimmungen und Kompositionsweisen zu benutzen, sie durften auch ganz freie zufällige Ergebnisse schaffen,“ erzählte sie.
Die 40 Ergebnisse sind in der Tat erstaunlich. Anstatt sich in mühevoller und zumeist erfolgloser Arbeit der figürlichen Darstellung zu widmen, warfen sich die jungen Leute auf Techniken, die man etwa von Jackson Pollock kennt, der für das quasi ungesteuerte Tropfen der Farbe auf die Leinwand bekannt wurde. Darüber hinaus probierten die Schüler auch ungewöhnliche, drastische bildnerische Mittel aus und fanden insgesamt in der Abstraktion zu sehr prägnanten, ja überzeugenden Aussagen. Fast scheint es, als verhelfe ihnen die Öffnung in die Abstraktion zu mehr persönlicher expressiver Freiheit.
In einigen konkreten Naturdarstellungen ist darüberhinaus die Sicht aufs Ganze vertreten, wird etwa in einer Savannenszene der Akzent auf die Stimmung gelegt, naturalistische Details runden das Ganze lediglich ab. Und in einigen Tierdarstellungen finden sich die abstrakten gestalterischen Elemente zu beachtlicher Natürlichkeit verdichtet. Vor allem liegt über den Arbeiten ein deutlicher Hauch von Leichtigkeit: eine sehenswerte Schau.
Die Ausstellung ist bis auf Weiteres zu sehen in der Praxis Greilich in Kleinlinden (Waldweide 5).